Klamauk in Bayreuth
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Bayreuth und Salzburg Highlight für jeden Opernregisseur. Wer hier Erfolg hat, der braucht sich um seine Karriere keine Sorgen mehr machen. Salzburg war immer seriös. Die Kunst stand und steht immer im Vordergrund. In Bayreuth war das nicht immer der Fall. Hier spielte der Krawall, der Skandal keine geringe Rolle. Zu Bayreuth gehört der Skandal, nicht erst seit den Tagen des wagnerverrrückten Reichskanzlers. Auch diesmal wurde mehr über einen Eklat gesprochen und geschrieben. Inszeniert hatte ihn Frank Castorp, der Regisseur des Ring des Nibelungen im Jubiläumsjahr Wagners 2013.
Der Regisseur wird gnadenlos vom Publikum ausgebuht. Der hatte sich eine besondere Gegenwehr ausgedacht. Der Vorhang war gefallen, die Götterdämmerung vorbei. Frank Castorp tritt auf die Bühne, gekleidet in einem hellen Anzug, an seiner Seite, links und rechts sein Regieteam. Jetzt bricht ein Sturm der Entrüstung los. Buhs minutenlang. Castorp started seinen Gegenangriff. Ironisch grinsend winkt er ins Publikum, schüttelt verständnisloss den Kopf über soviel Unmut, tippt sich mit den Zeigefingern an beide Stirn und bedeutet seinem Publikum was er von ihm hält. Gar nichts. Herrliches Theater, das die meisten Zuschauer gar nicht lustig fanden. Die einen verließen angewidert eilends den Saal, die anderen brüllten noch lauter im Chor mit den vereinzelten Bravo-Rufern. Etwas verdattert schaut der Dirigent Kyrill Petrenko hinter dem Vorhang hervor. Er will Castorps Auftritt beenden und ihnhinter die Bühne ziehen. Vergeblich. Erst als sich der vorhand noch einmal hebt und das Festspielorchester dahinter zum Vorschein kam, drehte er sich ab und verschwindet und geht, demonstrativ mit langsamen Schritten hinter die Bühne.
Jetzt hat der Berliner Regisseur seinen Skandal, den er sich wohl auch gewünscht hat. Die erboste Reaktion des Publikums ist die Quittung für einen ziemlich mißglückten Ring.
Warum ein Krimi über Bayreuth?
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In Interviews bin ich oft nach meinen Motiven gefragt worden, ein Buch über Bayreuth und Richard Wagner geschrieben zu haben. Ich kann nicht leugnen, dass meine Beziehung zu Wagner und allem, was um ihn herum gesagt und geschrieben wurde, mich wenig, besser, gar nicht interessiert hat. Bayreuth stand und steht auch heute noch bei vielen für Hitler und Holocaust. Die erste Annäherung an das Thema war eher zufällig. Mein Redakteur beim Bayerischen Rundfunk gab mir den Auftrag, ein Radiofeature über den "Mythos Bayreuth" zu produzieren. Wir wollten nach den Gründen suchten, warum jedes Jahr über 60 000 Menschen aus aller Welt in diese kleine, sehr provinzielle Stadt "pilgern", nach alledem, was historisch geschehen ist Wer sich heute entschließt, sich hier eine Wagner-Oper ansehen zu wollen, kommt auf eine Warteliste. Nach zehn Jahren Wartezeit kann er damit rechnen, eine Karte zu bekommen.
Hitler's Parsifal
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Kundry weint ist jetzt auch in englischer Sprache mit dem Titel Hitler`s Parsifal erschienen, zunächst als als e-book bei Amazon. Später wird eine Printversion erscheinen.
Mehr auf meiner englischen Website www.hitlersparsifal.com
Neuauflage "Kundry weint"
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Pünktlich zum 200.Geburtstag Richard Wagners erscheint mein Bayreuth- Roman Kundry weint in der vierten Auflage.
Was mich vor einigen Jahren an diesem Thema interessiert hat, wird in diesen Wochen wieder in den Feuilletons diskutiert:
Was ist so faszinierend an den Musikdramen Richard Wagners? Aber auch, was macht sie für so viele ungenießbar? Zustimmung und Ablehnung fallen gleichermaßen entschieden aus. Gerade jüdische Menschen fragen sich, ob man Wagners Musik genießen darf, obgleich er ein so haßerfüllter Antisemit war, obgleich Hitler und der Nationalsozialismus sie für ihre poltischen Zwecke mißbraucht haben.
Zeitgeschichte spannend erzählt ... so urteilt die Presse.
„Ein souverän erzählter Roman, Dieser Festspielkrimi ist vor allem für die Freunde gut recherchierter Zeitgeschichtsthemen eine großartige Lektüre.“ Süddeutsche Zeitung "Der Plot des Buches ist fein und kenntnisreich erfunden. Er erinnert an Dan Browns Da Vinci Code." Die Welt "Die Geschichte führt zurück in die fatale Geschichte des Dritten Reiches und die leidenschaftliche Verstrickung einer New Yorker Jüdin und eines deutschen Detektivs – auf der Folie des großen Musikdramas Parsifal." Welt am Sonntag
Kundry weint gibt es auch als e-book
Verdi contra Wagner?
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Verdi, obgleich berühmt, war für Wagner kein Thema. Über Verdi finden sich in seinen Schriften und Briefen nur einige wenige Bemerkungen. Wenn sein Name, selten genug, in den Tagebüchern Cosima Wagners auftaucht, dann mit negativem Vorzeichen. Für sie ist er der Repräsentant „einer fürchterlichen Musikliteratur". Das war die Meinung fast aller deutschen Opernfreunde der Zeit. In Italien wurde Verdi wie ein Volksheld gefeiert, in Deutschland jedoch verlacht als „Leierkasten- Komponist", als Musiker des „Hm-ta-ta". Verdis Opern wurden Oberflächlichkeit und Melodienseligkeit unterstellt. Wagners Musikdramen dagegen galten als gedanklich und metaphysisch anspruchsvoll. Wie lassen sich diese unterschiedlichen Musikstile erklären? Werfel hat die Polarität Wagner und Verdi durchaus auch im geographisch verstanden. Er liebe die ariose, melodienreiche Musik der Menschen im Süden, ihre Freundlichkeit und Leidenschaftlichkeit.
Werfels Buch ist weniger ein „Roman der Oper" als ein Roman über ihre bedeutendes Komponisten des 19. Jahrhunderts, eben Giuseppe Verdi und Richard Wagner.Verdi, obgleich berühmt, war für Wagner kein Thema. Über Verdi finden sich in seinen Schriften und Briefen nur einige wenige Bemerkungen. Wenn sein Name, selten genug, in den Tagebüchern Cosima Wagners auftaucht, dann mit negativem Vorzeichen. Für sie ist er der Repräsentant „einer fürchterlichen Musikliteratur". Das war die Meinung fast aller deutschen Opernfreunde der Zeit. In Italien wurde Verdi wie ein Volksheld gefeiert, in Deutschland jedoch verlacht als „Leierkasten- Komponist", als Musiker des „Hm-ta-ta". Verdis Opern wurden Oberflächlichkeit und Melodienseligkeit unterstellt. Wagners Musikdramen dagegen galten als gedanklich und metaphysisch anspruchsvoll.
Wie lassen sich diese unterschiedlichen Musikstile erklären? Werfel hat die Polarität Wagner und Verdi durchaus auch im geographisch verstanden. Er liebe die ariose, melodienreiche Musik der Menschen im Süden, ihre Freundlichkeit und Leidenschaftlichkeit.
Werfels Buch ist weniger ein „Roman der Oper" als ein Roman über ihre bedeutendes Komponisten des 19. Jahrhunderts, eben Giuseppe Verdi und Richard Wagner.
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